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Schützen wohin?

Sind wir ein "um-sonstiger" Verein ?

Referat von Obmann Gerhard Hauser aus Anlass der Jahreshauptversammlung 2009

Im Heimatbewusstsein verwurzelt, sind wir heute mehr als ein malerisches Bild aus vergangenen Tagen. Ein Beispiel: In unseren 235 Kompanien gibt es über 450 Schützenfahnen, die neben dem Glauben überwiegend das Thema Heimat auf ihre Fahnen geschrieben haben und die Schützen gehen im Gleichschritt und geschlossen hinter ihrem Feldzeichen her. Unser Grundsatz: Schutz von Heimat und Vaterland neu zu definieren: Ich zitiere: unser Vaterland ist das alte Tirol und damit ein geografisch und geschichtlich wichtiger Raum.

Hüte

Heute müssen wir uns die Frage stellen: Wie weit ist unsere Sorge um die Heimat echt?

Wo setzen wir uns ein für dieses Land durch eigenes Beispiel und gelebtem Vorbild?

Wie steht es mit dem Mut zum Bekenntnis?

Diese Fragen könnten auch von anderen schneller an uns gerichtet werden, als uns lieb ist. Wie wichtig das Bekennen zur Heimat ist, weiß man aus vielen negativen Beispielen:

>>> Heute ist vielen die Kraft der Heimat abhanden hekommen, das Wesentliche unserer Identität und damit die Wurzeln unseres Seins. <<<Gais

>>> ALLES IST BELIEBIG, NICHTS MEHR VERBINDLICH <<<

Dabei wird "Heimat" von gut der Hälfte aller Österreicher immer noch als wichtigster Wert genannt. Je urbaner (= städtischer) das Leben wird, desto "heimatloser" werden die Befragten. Geht die Gemeinschaft verloren, gibt es keine Heimat, keine Zusammengehörigkeit. Denn unser Standpunkt, unsere Einstellung zur Heimat Tirol, bestimmt unseren Blickwinkel, unsere Perspektive.

In diesem Kreis muss es erlaubt sein, den Sinn des Schützenwesens zu hinterfragen: Jahrhunderte lang waren Landesverteidigung und Repräsentation, der große Aufmarsch bei kirchlichen und weltlichen Festen, die Aufgaben des Tiroler Schützenwesens.

Beide gleichermaßen, das eine wie das andere hatte in der Vergangenheit ihren Stellenwert. Die Schützen waren zum letzten Mal im 1. Weltkrieg von 1915 - 1918 zur Landesverteidigung an der Südfront und stellten dort ihren Mann. Die Verteidigung der Heimat war für die Standschützen eine selbstverständliche Pflicht, der man sich nicht entzog. Im Gegenteil: Zahlreich meldeten sich Junge und Alte die nicht mehr ausziehen mussten, zu den Waffen. Der Sieg war nicht auf ihre Fahnengeschrieben, aber sie hatten bis zum letzten Tag das getan, was ihre Vorfahren im Landlibell sich vor 500 Jahren als Gesetz gegeben hatten: Sie haben die Heimat verteidigt bis zu bitteren Ende.

Heute steht das Tiroler Schützenwesen nur mehr für repräsentative Aufgaben. Und das ist vielen jungen Tirolern zu wenig. Sie fühlen sich vom Schützenwesen oft nicht mehr angesprochen. Wir Schützen können zwar stolz sein auf unsere Vergangenheit, unsere Rechtfertigung schöpfen wir allerdings aus der Gegenwart.

Man muss unseren Schützen klarmachen, ihre Heimat umfasst Tirol und nicht nur ihr Dorf, ihr Tal. Ihre Heimat ist ein weitergedachter Begriff in dem es auch um die Anliegen und das Wohl zukünftiger Generationen geht. Diese Einstellung von unseren Schützen einzufordern, braucht viel Über-Zeugungsarbeit. Es geht dabei um die richtige Strageie, um einen genauen Plan unseres Vorgehens.

Es gibt den bequemen und den anspruchsvollen Weg. Sind vom Zeitgeist geprägte Stimmungen die Richtschnur unseres Handels? Oder wird das als notwendig erkannte auch gegen die herrschende Meinung vertreten?

Das erfordert Zielstrebigkeit, Beharrungsvermögen, Nervenstärke, Mut zum Risiko und Überzeugungskraft.

Das heißt handeln, agieren, umsetzen, entscheiden. Dazu sind Ideen aus unseren Reihen notwendig, Leistbares und Mögliches abzuschätzen und letztlich durchzusetzen.